Aussehen: Draco sieht seinem Vater Lucius auf den ersten Blick eigentlich sehr ähnlich. Er hat ein bleiches, spitzes Gesicht und weißblondes, glattes Haar, sowie kalte graue Augen. Er ist schlank und groß - ein Stück größer als beispielsweise Harry - aber dennoch erkennt man in bestimmten Momenten die feinen Gesichtszüge seiner Mutter Narzissa.
Charakter: Draco Malfoy ist arrogant, hinterlistig und ein Arschloch durch und durch. Er sieht nur Reinblüter als seine Freunde und folgt den Idealen seines Vaters. Die strenge Erziehung seiner Eltern führte dazu, dass Draco sich als etwas besonderes sieht, jedoch hat er starke Komplexe mit seinem Selbstwert, da sein Vater von ihm erwartet, überall besser zu sein als Harry Potter. Da ihm dies aber nur mäßig gelingt, steht er immer unter starkem Druck. Dies ist auch der Grund wieso Draco auf anderen herumhackt, er tut es im Endeffekt nur um sich selbst besser zu fühlen. Er ist dennoch Stolz auf seine Familie und seinen Stammbaum. Hinter der kalten Fassade steckt aber ein oft sehr unsicherer Junge, seiner Meinung nach eine Schwäche, die er nur wieder mit Arroganz zu überspielen versucht.
Blutstatus: Reinblut
Familie: Lucius Malfoy (Vater) Narzissa Malfoy (Mutter) Abraxas Malfoy (Großvater väterlicherseits) Cygnus Black III † (Großvater mütterlicherseits) Druella Rosier † (Großmutter mütterlicherseits) Bellatrix Lestrange (Tante mütterlicherseits) Rodolphus Lestrange (angeheirateter Onkel mütterlicherseits) Andromeda Tonks (Tante mütterlicherseits) Ted Tonks (angeheirateter Onkel mütterlicherseits) Nymphadora Tonks (Cousine mütterlicherseits) Sirius Black (Onkel 2.Grades mütterlicherseits) Familie Black Severus Snape (Patenonkel)
Haustier: Uhu (Sir Tobias)
Hobbies: Gryffindors ärgern, sich über Hufflepuffs lustig machen, dunkle Künste, Potter und seine Wichtelfreunde auslachen, Quidditch, sich extrem aufwändige Beleidigungen einfallen lassen, Zaubertränke, lesen, Alchemie
Freunde: Vincent Crabbe, Gregory Goyle, Pansy Parkinson, Pike, Blaise Zabini, Theodore Nott, Millicent Bulstrode, Marcus Flint, Graham Montague
Feinde: das ach-so-tolle goldene Trio (Weasley, Granger, Potter), Blutsverräter und Schlammblüter
Wichtige Ereignisse der Vergangenheit: Draco wurde Slytherin-Haus zugeteilt, sobald der Sprechende Hut seinen Kopf berührt hatte. Während seiner Jahre in Hogwarts freundete er sich mit seinen Slytherin-Kollegen an, entwickelte jedoch schnell eine Rivalität mit Harry Potter und dessen Freunden. Seine Verlobung zu Salome Beaufort wurde in den Sommerferien 1995 aufgelöst, nachdem er sich so sehr bei seinen Eltern beschwert hatte.
Schwer schluckte ich, als ich schließlich den mir so vertrauten Gemeinschaftsraum betrat, denn ich konnte noch immer nicht ganz realisieren, was gerade wirklich geschehen war. Ich traute mich aber auch gar nicht nachzudenken genauer darüber, während ich mich in einen der tiefen Sessel niederließ, den ganz in der Ecke am Fenster zum See hinaus. Sofort schwang ich meine Beine über die Stuhllehne und versuchte zumindest halbwegs lässig zu sitzen, als wäre gerade nichts passiert. Doch trotzdem, der Schock saß tief, tief in meinen Knochen und ich wusste kaum, was ich tun sollte, um ihn zu vertreiben. Wirklich tot... wie kann Cedric wirklich tot sein?
Es dauerte eine Weile, bis die Worte von Rosalie wirklich bei mir ankamen, ich hatte sie vernommen und doch hörte ich nur meinen eigenen Atem. Es war plötzlich völlig still herum um mich geworden, oder ich hörte die anderen nicht, ich wusste es in diesem Moment selber nicht ganz. Das einzige, was ich noch hörte, war das laute Klopfen meines Herzens in meinen eigenen Ohren, viel zu schnell, viel zu laut. "...tot?", wiederholte ich langsam und leise ihre Worte, als müsste ich sie selber noch erst aussprechen, um mir diese ungestellte Frage zu beantworten. Ich spürte, wie etwas in mir hochstieg, etwas das ich weigerte als Panik anzuerkennen. Warum sollte Cedric...? Ich schluckte schwer. Etwas war nicht richtig. Etwas war wirklich vollkommen falsch. Was auch immer passiert war an diesem Tag, hätte nicht passieren sollen. Nicht passieren dürfen. "Bei Salazar...", murmelte ich nur, als ich schließlich die Anweisungen von Dumbledore hörte. Beinahe wie in Trance stand ich auf, bevor es auch schon zurück in mein Haus ging, still in meinen Gedanken. Ich vermied bewusst die Blicke der anderen, hinter meinem inneren Auge sah ich nur Harry, Cedric, den Pokal.
tbc: Die vier Häuser » Slytherin-Kerker » Slytherin Gemeinschaftsraum
Rosalie schien begriffen zu haben, dass sie mir eindeutig zu weit gegangen war, was auch besser so für sie war, denn ich streckte bei ihrem Tonfall sofort einfach meine Nase in die Luft, während ich mich etwas nach hinten lehnte und demonstrativ gähnte. Immerhin passierte im Labyrinth gerade offenbar rein gar nichts. "Es sei dir verziehen.", sprach ich beinahe etwas gelangweilt mit einem gönnerischen Hand-Wedeln, "Ihn zu ignorieren hat bei jemandem wie ihm wohl kaum Erfolgsaussichten. Aber ich kann verstehen, warum du das denken würdest." Hätte er damals nicht meine Freundschaft abgelehnt, ach nein, daran wollte ich lieber gar nicht erst denken. Ich knirschte mit meinen Zähnen, allerdings war für mich die Sache damit auch schon wieder vom Tisch. Ich würde mir allerdings merken, Rosalie tatsächlich einmal zum Zauberschach aufzufordern. Vielleicht hatte sie ja tatsächlich etwas drauf. Plötzlich erschienen jedoch Potter und Diggory wie aus dem Nichts direkt vor dem Labyrinth, weshalb ich mich viel zu schnell nach vorne lehnte. Keiner rührte sich im ersten Moment und das, obwohl ich sehen konnte, dass Sankt Potter es eindeutig geschafft hatte sich den Pokal zu krallen. Wut stieg in mir auf, natürlich hatte er sich wieder einmal in den Vordergrund drängen müssen, obwohl er hier eigentlich gar nicht erlaubt war mitzumachen, als ich plötzlich meine Augenbrauen fest zusammenzog. Inzwischen rührte sich Potter ein wenig, Dumbledore stürzte auf ihn zu, nicht alleine natürlich, soweit ich die Personen am Feld genau erkennen konnte, und ich erhob mich schnell von meinem Sitzplatz, um besser sehen zu können, ungeachtet, ob ich jemandem damit die Sicht versperrte. In mir stieg ein unangenehmes Gefühl auf, als ich sah, dass sich Diggory noch immer nicht bewegte, als wäre ich gerade der Zeuge eines dunklen Ereignis geworden. "Diggory... ist er..."...noch am Leben?
Nun spürte ich wirklich, wie meine Haltung bröckelte, besonders als ich einen regelrechten Schwall Rage und Wut durch meine Adern rauschen spürte, denn Rosalie konnte noch so gelassen mir antworten, ich meinte, nein, ich wusste, dass sie sich sicherlich gerade über mich lustig machte. Über mich, den Prinz von Slytherin höchstpersönlich, Miss Amerika! "Maße dir hier nicht an mir vorzuschreiben, wem ich meine Aufmerksamkeit-", fuhr ich sie also an und fing mich dann, um mich zu räuspern, "-meine Verachtung schenke und wem nicht." Ich löcherte sie mit einem vernichtenden Blick, sie sollte lieber bloß nicht auf meinen Versprecher eingehen, wenn ihr ihr Ruf auch nur irgendetwas wert war. Über ihren Kommentar mit dem Tagespropheten verdrehte ich nur genervt meine Augen. Solange es ihn geärgert hat zumindest... Verdammter Potter. Ich wandte mich schwungvoll zur Seite und verschränkte meine Arme, während ich plötzlich sehr intensiv auf das Labyrinth hinab starrte, ohne etwas dort erkennen zu können. Eigentlich hoffte ich vor allem, dass das niemand sonst gehört hatte. "Potter wird schon noch ausscheiden. Und recht wird es ihm geschehen."
"Natürlich, wieder Sankt Potter hier, Sankt Potter da, warum sollte er auch nicht einfach...", bevor ich noch meine weiteren wütenden Kommentare anbringen konnte, hörte ich plötzlich Rosalie, die eine Aussage brachte, die ich wirklich nicht erwartet hatte. Ich blinzelte und hielt mitten in meinem Ärger vollkommen inne. Normalerweise, wenn ich mich über Potter beschwerte, dann gegenüber Crabbe und Goyle, die mir bei allem zustimmten, oder auch Nott und Zabini, die gerne mit mir gemeinsam über ihn lästerten. Jedenfalls von den Slytherin hatte mir kaum jemals jemand angemerkt, ich würde Potter einen Gefallen tun. "Ich-" Ich stockte, während ich spürte, wie mir etwas Hitze ins Gesicht stieg, dieses Mal allerdings nicht vor Ärger, sondern beinahe, weil ich mich ertappt fühlte. Ertappt! Wieso das denn? Ich habe keinen Grund dazu! Ich räusperte mich und riss meinen Kopf völlig zu Rosalie herum, die ich bemüht wütend anstarrte, aber ich konnte nicht verhindern, mich doch ziemlich beleidigt zu fühlen. "Ich schenke ihm doch keine Aufmerksamkeit! Ich schenke ihm nur meine Verachtung." Wie konnte sie das nur wagen?
Mein gesamtes Gesicht fiel in sich zusammen, als ich ihre Worte hörte. Wären in dem Moment Crabbe oder Goyle neben mir gesessen, hätte ich den beiden höchstpersönlich die Hand vor den Mund gehalten oder ihnen gegen das Bein getreten, aber das konnte ich bei Rosalie wohl schlecht tun. "Halt die Klappe, Sanders.", zischte ich ihr also giftig zu, bevor ich es noch verhindern konnte, als sie prompt den Spieß umdrehte und meine Reaktion unter die Lupe nahm. Ich hatte gehofft, dass sie noch zu sehr mit dem, was auch immer im Labyrinth passiert war, beschäftigt war, um sich mit mir zu befassen, aber da hatte ich wohl kein Glück gehabt. Ich richtete meine Haltung etwas entspannter und zwang mich dazu, kurz vom Labyrinth wegzusehen. "Pah, du hättest dein Gesicht mal sehen sollen.", lenkte ich lieber wieder schnell von mir ab, aber im nächsten Moment, bevor ich noch viel mehr dazu sagen konnte, unterbrach uns auch schon Ludo Bagman und ich riss meinen Blick zum Labyrinth, wo Viktor Krum höchstpersönlich abtransportiert wurde. Ich musterte seine Gestalt kurz, bevor ein regelrechter Schub Weißglut durch meinen gesamten Körper rauschte. "Bei Salazar's Unterhosen! Natürlich musste Potter unter die letzten zwei Champions kommen... Merlin, es würde ihn vermutlich umbringen, wenn er ein einziges verfluchtes Mal nicht die gesamte Aufmerksamkeit hätte!", fluchte ich laut und sah dann wieder beinahe etwas ungläubig hinab zum Labyrinth, "Das kann doch nicht sein..."
Ob das... nein, das kann nicht sein. Innerlich beschäftigten mich die Schreie mehr, als ich es mir anmerken ließ, schon gar nicht nach außen hin, aber auch ich spürte die angespannte Stimmung, nicht nur Ludo Bagman persönlich wirkte nervös, sondern auch die anderen Schüler um uns herum. Ich hatte eine Vermutung, aber diese würde ich nie laut äußern, schon überhaupt gar nicht deswegen, weil ich Angst vor den Konsequenzen hatte. Stattdessen grinste ich also breit und als ob mir diese Schreie nicht gerade auch durch Mark und Bein gingen. Immerhin hatten sie wieder aufgehört, aber das konnte wohl entweder etwas sehr gutes oder etwas sehr schlechtes für die jeweilige Person bedeuten. "Ist das nichts für deine Nerven?", fragte ich stattdessen großspurig Rosalie, als ich ihren schockierten Blick bemerkte. Trotzdem wandte ich meinen Blick kaum vom Labyrinth ab, zwar erkannte ich dort kaum etwas, aber ich hielt trotzdem angespannt nach roten Funken oder einem anderen Zeichen Ausschau.
Rote Funken waren auch klar von den Zuschauertribünen aus zu sehen, die ich sogleich neugierig betrachtete. Es dauerte ein bisschen, bevor man McGonagall sehen konnte, die jemanden transportierte. "Was verstehst du schon von Quidditch, Sanders?", ärgerte ich stattdessen Rosalie neben mir schön stichelnd, auch wenn es mehr war, um mir die Zeit zu vertreiben. Ich war extrem stolzer Sucher unserer Hausmannschaft und wenn Sankt Potter nicht der Sucher der Gryffindors wäre, hätten wir schon längst den Hauspokal durch unsere Quidditchsiege gewonnen. Das und sein unfassbares Talent sich andauernd in letzter Sekunde die gerade so richtigen Hauspunkte zu erschleichen, ich musste dabei nur an das erste Jahr denken. Nun lehnte ich mich allerdings etwas weiter vor und konnte Fleur Delacour erkennen, genauso wie es Rosalie kurz danach auch schon kommentierte. "Bewusstlos... naja, immerhin steht es jetzt nicht schlecht für Hogwarts.", kommentierte ich nur, hauptsächlich aber mehr um zu verdecken, dass ich nicht umher kam darüber nachzudenken, was dort unten im Labyrinth wohl passiert sein durfte. Ich musste nur an mein Nachsitzen im verbotenen Wald denken, das hatte mir eigentlich schon vollkommen gereicht. Fleur musste es auf jeden Fall ordentlich erwischt haben, aber allzu lange konnte ich nicht darüber nachdenken, oder besser gesagt es kam mir nicht zu lange vor, dann ertönten plötzlich laute Schmerzensschreie. Ich raffte meine Hände wieder zu Fäusten und lehnte mich vor, auch wenn ich dort absolut gar nichts erkennen konnte. Auch keine roten Funken, wie letztes Mal. Ich grinste schief. "Hoffentlich hat es Potter erwischt."
Breit und besonders selbstgefällig grinste ich nur, während ich mich an die "Potter stinkt"-Anstecker mit der grandiosen 'Ich bin für Cedric Diggory den WAHREN Hogwarts-Champion'-Aufschrift dachte, die vielleicht oder vielleicht auch nicht direkt aus meiner eigenen Feder stammten. Wer hätte schon gedacht, dass ausgerechnet so etwas die Hufflepuffs und Slytherins unter einem gemeinsamen Streben vereinen hätte können? "Verständlich. Hogwarts braucht einen Sieg, auch wenn ihn ein Hufflepuff einbringt.", stimmte ich ihr zu, während ich die Stirn runzelte und kurz versuchte Potter im Labyrinth zu erkennen, "Meine andere Wahl wäre Krum. Als einer der besten Sucher und starker Champion ist er keineswegs zu unterschätzen." Die Durmstrang-Schüler waren immerhin auch aus gutem Grund bei uns am Slytherin-Tisch gesessen, immerhin eine Schule hatte Geschmack und wie Rosalie leider vollkommen recht hatte, Beauxbatons hatte sich nicht sonderlich mit Ruhm bekleckert in diesem Wettbewerb. Ich konnte Potter gerade nicht im Labyrinth ausfindig machen, aber meine Hände ballten sich ganz unterbewusst auf meinem Schoß kurz zu Fäusten. "Potter... er denkt sich sicher immer noch, dass er sich ewig auf seinem Ruhm ausruhen kann. Er wird niemals gewinnen.", zischte ich, genervt alleine von seiner Anwesenheit in diesem Wettbewerb, die er keineswegs auch nur irgendwie verdient hatte.
Lieber wollte ich mich eigentlich nicht an den Valentinstag erinnern, ich hatte auf jeden Fall kein Interesse an noch so einem schrecklichen, offiziellen Date. Ich war meiner Familie zu viel verpflichtet, aber trotz allem sah ich nicht ein, warum ich diese Verlobung noch aufrecht erhalten sollte. Nur mehr bis zu den Sommerferien. Ich würde das bestimmt noch auflösen lassen können. "Ja allerdings, das war sie.", kommentierte ich also nur in einem völlig neutralen, nichtssagenden Tonfall. Auf ihre etwas zögerliche Zusage grinste ich dann allerdings zufrieden. Salome würde sich darüber sicherlich nicht freuen, aber das war ja nicht mein Problem oder eher im Gegenteil, sie würde mich sowieso wahrscheinlich gar nicht mehr sehen wollen nach den Sommerferien. "Splendid." Zufrieden lehnte ich mich etwas auf meinem Platz zurück. "Dann kannst du mir ja beweisen, ob du wirklich so gut bist, wie du glaubst." Natürlich ließ ich es mir nicht nehmen auch eine kleine Herausforderung auszusprechen. Ein Lichtblitz erhellte kurz das Labyrinth und ich musterte den Verlauf gespannt, bisher schlugen sich noch alle der Champions durch, aber es wurde immer schwieriger zu erkennen, je weiter sie vordrangen. Zumindest war noch keiner ausgeschieden, es war also noch alles möglich. "Wer denkst du, wird gewinnen?"
Kurz dachte ich nach, nicht mehr wirklich darauf aus, sie zu provozieren, denn auch wenn ich ihr ihre Aussage nicht ganz abnahm, so bezweifelte ich auch, dass sie diese ohne handfeste Beweise von meiner Seite aufgeben würde, zumindest mir gegenüber. Wer wusste schon, was sie ihren Freundinnen wie Salome erzählte. "Touché.", gab ich also zu, ihre gelungene Argumentation musste ich doch kurz anerkennend würdigen, ich hatte immerhin noch Zeit später darüber in Ruhe mit Blaise zu reden. Wenn Rosalie bei ihrer Sichtweise bleiben wollte, und sei es nur um ihren eigenen Ruf zu retten, dann würde ich nicht um den heißen Brei herumreden. Ich hatte besseres zu tun. "Valentinstag, also?", fragte ich stattdessen belustigt nach, während ich mir gleichzeitig dachte, Das ist ja zum kotzen, ist das "romantisch", nein danke. Ein anderer Teil ihrer Erzählung war mir allerdings mehr im Gedächtnis geblieben. Im Labyrinth fiel mein Blick nun auch tatsächlich wieder auf einen der Teilnehmer, genauer gesagt eine Teilnehmerin, Fleur, die mit einer Pflanze zu kämpfen hatte. "Wir sollten uns einmal an einer Runde Zauberschach versuchen."
Ich musste zugeben, ich liebte es mit Erwartungen anderer zu spielen. Aber Rosalie wich nicht zurück, was ich ihr schon einmal hoch anrechnete, nicht jeder konnte so starren Blickkontakt halten, denn ich hatte immerhin auch nicht wirklich klar gemacht, was ich da gerade eigentlich tun wollte. Ihr Lachen gab mir allerdings kurz Halt und ich blinzelte überrascht, mehr als ich vorhatte es mir eigentlich anmerken zu lassen. Aus dieser Interaktion konnte ich eigentlich nur zwei Sachen schließen, entweder war Blaise in diesem Fall ein verdammt guter Lügner oder Rosalie eine noch bessere Lügnerin. Ich richtete mich wieder ganz auf und legte meinen Kopf leicht seitwärts, während ich zum Labyrinth sah, um zu überlegen. "Ich sehe damit nur ein Problem, Sanders.", antwortete ich schließlich in einem kühlen Tonfall, "Blaise mag ein Angeber sein. Vielleicht übertreibt er auch gnadenlos. Aber ein Lügner... das wäre mir neu." Unterbewusst hatte ich ihn bei seinem Vornamen genannt, aber es war nun einmal so, neben Crabbe und Goyle stand mir Blaise sicherlich am nächsten, und auch wenn er sicherlich seinen ganzen Mädchen nicht immer die Wahrheit erzählte, so konnte ich kaum glauben, dass er mich anlügen würde.
Triumphierend wandte ich mich jetzt auch etwas zur Seite und meinen Körper somit nicht mehr vollständig dem Labyrinth, sondern auch ein Stück Rosalie selbst zu, auch wenn ich die ganze Konversation bereits als vollen Sieg meiner Seite verbucht hatte. Mein schleimiges Grinsen, wie ich mir sicher es viele bezeichnet hätten, wandelte sich sofort in ein hinterlistiges um, als ich meine Tonlage umfaltete, in eine falsche Sorge. "Hm? Ich wollte doch einfach nur deinen Ruf beschützen.", sagte ich also, als hätte ich jemals wirklich nur das Interesse verfolgt, mit meinen unterschwelligen Andeutungen, es nicht aussprechen zu müssen, falls uns jemand belauschte. Ich sah mich kurz um, um meine Worte noch zu unterstreichen, und lehnte mich dann vor, bis mein Gesicht nicht mehr als drei Handbreit von ihrem entfernt waren, ihren Blick stur mit meinem eigenen haltend. "Zabini hat geplaudert.", informierte ich sie dann und zuckte einmal mit beiden Augenbrauen nach oben, "Ich weiß, was da gelaufen ist." Kurz verharrte ich noch in ihrer Nähe, etwas zu nahe, dass es angenehm war wahrscheinlich, und lehnte mich dann aber wieder beinahe ruckartig zurück.
Rosalie wandte ihren Blick ab, was mich zwar unzufrieden, aber doch siegessicher stimmte. Das ich ihr abnahm, dass sie einfach nur das Labyrinth interessierte, konnte sie sich abschminken. Ich witterte hier meine Chance, sie jetzt genauso zu ärgern, wie sie mich zuvor. Ich schürzte deutlich amüsiert meine Lippen, als sie mich wieder ansah, ihr Blick wieder ruhig wie zuvor, nicht aufgewühlt, aber das konnte sich ja rasch ändern. "Ach, Schach nennt man das also unter euch Mädchen." Ich zuckte mit der Augenbraue. "Das muss ich mir merken." Ich bezweifelte allerdings nicht, dass sie gegen Blaise im Schach gewonnen hatte, vermutlich wäre sie ein würdigerer Gegner mir gegenüber, als er es war, aber das machte ja nichts, jeder hatte seine eigenen Stärken. Außer man hieß "Harry Potter", dann bekam man alles, ohne etwas dafür tun zu müssen, in den Arsch geschoben. Dann wandte ich meinen Blick allerdings wieder vom Labyrinth ab und direkt zu Rosalie, die ich nun mit einem leicht herausfordernden Blick ansah, als ob ich sie auffordern würde, erneut ihren Blick abzuwenden, was ich absolut als Sieg meinerseits zählen würde.
"Tatsächlich gar nicht?", fragte ich mit einer leicht hochgezogenen Augenbraue nach, ohne mich dazu verleiten zu lassen, gehässig zu werden. Dass sie keine Reaktion zeigte, spornte mich eigentlich nur noch mehr an. Zwei konnten dieses Spiel spielen und ich liebte es nachzubohren, besonders wenn ich wusste, dass ich potentiell auf Gold stoßen konnte. Außerdem war es auch einfach unterhaltsam. "Er hat mir nur letztens ein paar Dinge erzählt... Er redet wohl gerne über dich." Absichtlich hielt ich meine Aussage sehr wage, meinen Unterton allerdings leicht suggestiv, fast schon einen Hauch mitleidig. Tatsächlich war das, was mir Blaise erzählt hatte, überhaupt nicht anstößig oder so etwas gewesen, alles sehr zahm, fast schon langweilig, sie hatten etwas angebandelt, mehr wusste ich auch nicht, aber das konnte Rosalie ja wiederum nicht wissen. Ich betrachtete ganz nachdenklich meine Fingernägel und sah dann wieder über ihren Kopf nachdem Champions, die wieder von Ludo Bagman kommentiert wurden, allerdings nicht, weil dort über ihren Kopf hinweg tatsächlich etwas interessantes passierte, sondern um ihre Reaktionen unauffällig im Auge behalten zu können.
Eigentlich wäre ich vollkommen zufrieden damit gewesen, ein belangloses Gespräch zu führen, während ich Crabbe und Goyle missen musste, die beiden stimmten mir wenigstens in fast allem zu, aber Rosalie schien es darauf anzulegen genau das Thema anzusprechen, was ich lieber vermeiden wollte. "Salome", sie hing wie ein Schatten über meinem Leben zurzeit, eigentlich konnten die Sommerferien nicht schnell genug kommen, damit ich sie erst einmal loswerden konnte, besonders als meine Verlobte, und dann hoffentlich für immer. "Nein, ich habe sie nicht gesehen.", entgegnete ich mit zusammengebissenen Zähnen und einem für mich typisch kühlen Unterton, was an sich ja nicht verdächtig war, "Vielleicht ist sie auf der anderen Zuschauertribüne." Ich beließ meine Antwort dabei sehr generell und ging gar nicht erst darauf ein, ob ich sie vermisste. Die Moderation von Ludo Bagman ertönte plötzlich auch laut, sowie vier Pfiffe relativ bald hintereinander und die vier Champions starteten sofort in das Labyrinth hinein. Ich sah also nach vorne, um zu verfolgen, was man von unserer Perspektive aus sehen konnte. Bisher schlugen sich alle vier Champions nicht schlecht, Krum kämpfte gegen einen Steinriesen, den er allerdings besiegte, was mich jubeln ließ. Die kurze Pause ließ mir allerdings Zeit, mir zu überlegen, wie ich ihr das heimzahlen konnte. "Vermisst du denn Zabini?", fragte ich sie also belanglos, aber doch stichelnd, völlig ohne sie anzusehen, während ich so tat, als ob ich im Labyrinth nach Sankt Potter Ausschau hielt.
Wo sind denn nur Crabbe und Goyle schon wieder?, hatte ich mir gerade gedacht, während ich meine Nase hoch erhoben weiter gerade nach unten gesehen hatte. Ich hatte aus dem Augenwinkel schon wieder rote Haare gesehen, keine Zweifel hielten sich diese Blutsverräter von Weasleys gerade ganz in der Nähe auf. Es war auch wirklich zu viel verlangt gewesen, hier etwas zivilisierte Gesellschaft zu erwarten. Allerdings bemerkte ich, wie sich jemand neben mich setzte und war schon bereit gewesen mich zu beschweren, dass es Crabbe und Goyle auch endlich geschafft hatten, als ich bemerkte, dass die Person doch deutlich femininer war als die beiden. "Hallo Sanders.", grüßte ich sie beim Nachnamen, wie ich es meistens hielt, je unpersönlicher desto besser, besonders nach dem Entschluss, den ich getroffen hatte. Ich wusste ja, dass sie eine der Freundinnen von Salome war, die hoffentlich bald nur mehr meine Ex-Versprochene sein würde, und nach kurzem Überlegen fiel mir auch wieder ein, dass Blaise sie durchaus des öfteren erwähnt hatte. Die beiden hatten doch etwas angebandelt. Etwas amüsiert beinahe musterte ich sie also von der Seite, bevor ich ihrer Aussage zustimmend nickte und dann wieder nach vorne sah. "Ich denke, es geht bald los."
cf: Die vier Häuser » Slytherin-Kerker » Slytherin Gemeinschaftsraum
Mühelos hatte ich mich nach vorne gedrängelt, um eine der besten Plätze zu ergattern, womit ich einen guten Blick auf das Labyrinth hatte, das nun vor uns lag. Ich runzelte die Stirn und kniff die Augenbrauen zusammen, während ich den Aufbau der dritten Aufgabe überdachte. Soweit ich das sehen konnte, waren die Kontrahenten schon dabei sich am Eingang vor Ludo Bagman zu versammeln. Ich hoffte nach wie vor, dass Viktor Krum gewinnen würde, zum einen war er ein international bekannter Quidditchspieler, wenigstens also jemand mit Talent, sowie aus Durmstrang, ich war immerhin fast ebenfalls auf die Schule gegangen, eine Schande dass Mutter diese zu weit entfernt gewesen war. Außerdem, wenn ich einem den Sieg nicht gönnte, dann war das Sankt Potter, da wäre mir ein Hufflepuff wie Cedric ja noch lieber. Ich schnaubte und spielte unauffällig an meinen Ärmeln herum, denn ein Malfoy zeigte keine Aufregung, selbst wenn ich die gesammelte Anspannung heute am Feld förmlich in der Luft spüren konnte.
Die Prüfung für Geschichte der Zauberei war gut vorbei gegangen und obwohl ich normalerweise kaum ein Auge offenhalten konnte in Professor Binns Unterricht, hatte ich ein gutes Gefühl, was die Prüfung anging. Was alle Prüfungen anging, um genau zu sein, ich hatte mich sehr ins Zeug gelegt. Dieses Mal muss ich besser sein, als dieses dreckige Schlammblut Granger! Nun hatte ich allerdings dringend etwas Ruhe gebraucht, bevor es sich gleich wieder alles um Sankt Potter beim Trimagischen Turnier drehen würde, weshalb ich mich in den Slytherin-Gemeinschaftsraum zurückgezogen hatte. Ich setzte mich in einen der tiefen Ohrensessel in der hinteren Ecke und schlug eines meiner zurzeit liebsten Bücher auf "Zauberstäbe und Machenschaften: Politik in der Magischen Gesellschaft". Es war allerdings früher soweit als gedacht, denn in der Großen Halle wurde von unserem Schulleiter die dritte Aufgabe verkündigt und ich begab mich selbstverständlich zu den Zuschauerplätzen dort.
Die Zeit war wie im Flug vergangen und hoffentlich würde ich mit großem Glück bald Erfolg dabei haben, die Verlobung zu Salome in den Sommerferien auflösen zu lassen. Ich würde meinem Vater und meiner Mutter ewig in den Ohren liegen und mich so lange beschweren, bis sie mich von meiner Verpflichtung befreien würden, soweit zumindest mein aktueller Plan. Zumindest vorerst würde ich mich schon davon lösen können, denn ich war mir sicher, sie hatten leider trotzdem noch ihre eigenen Ideen für mein Leben. Ich war mir ziemlich sicher, dass Salome mich dann auch nur noch mehr hassen würde als vorher, aber ich war zurzeit auch ehrlich gesagt viel mehr damit beschäftigt, wie absolut genervt ich davon war, dass Sankt Potter noch immer am Trimagischen Turnier teilnehmen durfte. Er musste ja wieder unbedingt die gesamte Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Potter stinkt!
tbc: Hogwarts-Schule für Hexerei und Zauberei » Die vier Häuser » Slytherin-Kerker » Slytherin Gemeinschaftsraum