Name: Harry James Potter Alter: 14 Geburtstag: 31.07.1980 Avatar: Daniel Radcliffe Aussehen: Harry ist eine beinahe perfekte Kopie seines Vaters, allen voran mit seinem schwarzen unordentlichen Haar, welches am Hinterkopf immer ein wenig absteht und nie zu bändigen scheint. Lediglich seine Augen hat Harry von seiner Mutter geerbt, was immer wieder von den Leuten bemerkt wird, die Harrys Eltern gekannt hatten. (Anmerkung: Im Original hat Harry grüne Augen, Daniel Radcliffe hat jedoch blaue Augen.) Harry wird insbesondere anfangs als schmaler und kleiner Junge beschrieben mit einem feinen Gesicht und knubbeligen Knien. Dass er so dünn ist, liegt vor allem an seiner Kindheit bei den Dursleys und bis heute wird oft bemängelt, Harry sei für sein Alter viel zu dünn. Trotz dessen hat Harry seinen Vater hinsichtlich seiner Größe fast eingeholt und misst aktuell 1,75 m, wird aber noch bis 1,80 m wachsen. Zu seinen wichtigsten Äußerlichkeiten gehören seine runde Brille und die blitzförmige Narbe auf seiner Stirn, die ihn so berühmt macht. Harrys Klamotten sind ihm alle mehrere Nummern zu groß, da sie einst Dudley gehört hatten. Allmählich scheint Harry jedoch in diese hineinzuwachsen. Charakter: Harry ist ein äußerst mutiger, loyaler und selbstloser Mensch mit enormer Charakterstärke. Er zeichnet sich durch das aus, was von anderen abwertend als „Schwäche für Heldentaten“ bezeichnet wird, doch Harry ist schlichtweg bereit, große Anstrengungen und noch größere Risiken auf sich zu nehmen, um anderen zu helfen, insbesondere denen, die ihm sehr am Herzen liegen. Seine Bereitschaft, sich für andere in Gefahr zu begeben, ist sowohl eine seiner größten Stärken als auch seine größte Schwäche. Harry ist jedoch sehr willensstark und hat nie Angst, für sich selbst einzustehen. Er besitzt ein ungewöhnlich starkes und ausgeprägtes Selbstbewusstsein, was es ihm sogar ermöglicht, erfolgreich den Imperius-Fluch abzuwehren. Harry besitzt viele Eigenschaften, nach denen Salazar Slytherin bei seinen eigenen handverlesenen Schülern suchte, aber es war Harrys Entscheidung, sich nicht auf diese Eigenschaften zu stützen, die wirklich definierte, wer er war, und nicht die einfache Tatsache, dass er sie hatte. Wie von Dumbledore in seinem ersten Jahr angemerkt, ist Harrys bemerkenswerteste Eigenschaft die, dass er solch große Liebe zu anderen empfinden konnte. Er stellte die Bedürfnisse und das Wohl seiner Freunde immer in den Vordergrund und bringt ihnen enormes Vertrauen entgegen, sodass er nie auf den Gedanken kommen würde, dass auch nur einer ihn in irgendeiner Art und Weise verraten könnte. Wie wichtig ihm seine Freunde sind, erkennt man auch daran, dass er schnell die Kontrolle über sich verliert, wenn einer (schwer) verletzt wird. In solchen Momenten verlässt ihn schnell jegliche Vernunft und auch wenn es als dumm erscheinen mag, so unterstreicht dies dennoch Harrys Tapferkeit. Allerdings wird Harry auch oft vorgeworfen, dass er arrogant sei, obwohl es Harry oft als schwierig empfindet berühmt zu sein und bewundert zu werden, jedoch kann er auch impulsiv und aufbrausend sein. Das lässt ihn oftmals unhöflich erscheinen, selbst vor Autoritätspersonen. Unabhängig davon, ob er nun arrogant ist oder nicht, besitzt Harry eine Spur von Stolz und Unabhängigkeit, was ihn oft dazu verleitet, Hilfe von anderen nicht annehmen zu wollen. Er möchte Herausforderungen und Hindernisse lieber alleine bewältigen, ohne die Hilfe oder Einmischung anderer, weshalb er oft daran erinnert werden muss, dass er Freunde hatte und „es nicht immer alleine machen musste“. Leidet er unter großem emotionalen Stress (und auch anstehenden Prüfungen u. U.) neigt Harry oft zu launenhaftem Verhalten und leider auch unfreundlichen Bemerkungen gegenüber seinen Freunden. Er hat auch die Neigung, viele Dinge nüchtern und absolut zu sehen. Aufgrund des Miterlebens von Cedrics Tod, wird Harry Anzeichen einer klinischen Depression entwickeln, welche wären: allgemeine Unzufriedenheit, Schuldgefühle, Hoffnungslosigkeit, Stimmungsschwankungen, Schlaflosigkeit aufgrund Alpträume, Unruhe, Reizbarkeit, soziale Isolation und mangelnde Konzentration. Harry ist zudem nicht der Typ, der die Vergangenheit so einfach ruhen lassen kann. Er besitzt eine gewisse rachsüchtige Ader, die ihn nicht nur nach Rache streben lässt, sondern im schlimmsten Fall sogar ein wenig boshaft erscheinen lässt, vor allem denen gegenüber, die ihm oder Leute, die ihm wichtig sind, etwas angetan haben. Dieses Denken geht von Kleinigkeiten bis hin zu Extremen. Er weist eine instinktive und intuitive Intelligenz auf, die es ihm ermöglicht, intellektuelle Gedankensprünge zu machen und Zusammenhänge zu erkennen, die auf den ersten Blick nicht sehr logisch scheinen. Außerdem hat er sehr gute sowie fast immer richtige Instinkte. Harry mag recht klug sein, jedoch fehlt es ihm an intellektueller Neugierde, weshalb er sich selten viel Mühe mit seinen Schularbeiten gab. Zwar strengte er sich gewissermaßen an, wenn es um Prüfungen ging, im Allgemeinen leistete er jedoch beste Arbeit, wenn praktische statt theoretischer Prüfungen zu absolvieren hatte. Dies könnte eine Folge des mangelnden Selbstvertrauens sein, das Harry durch seine Kindheit bei den Dursleys entwickelt hat. Harry scheint auch eine gewisse obsessive Persönlichkeit zu haben. Auch wenn er sich für seine Schularbeiten nicht sonderlich oft interessierte, so ist er in anderen Situationen mehr als nur neugierig, schnüffelt herum und geht Dingen nach, die ihn eigentlich nichts angehen. Er neigt dann dazu, sich in etwas hineinzusteigern oder darin festzufahren und es nicht immer leicht, ihn davon abzubringen. Obwohl Harry eine elende Kindheit voller Vernachlässigung hatte, schafft es Harry, Freude und Glück zu empfinden und sich immerzu für andere einzusetzen und sich um diese zu sorgen. Dies ist auf seine Fähigkeit, Liebe zu empfinden, zurückzuführen. Seinen Liebsten gegenüber ist er besonders loyal und beschützerisch. Diese Fähigkeit resultiert auch in einer starken Willensstärke, den dunklen Künsten zu widerstehen. Hinzu kommt, dass Harry stets freundlich und mitfühlend ist, vor allem, wenn er sich für diejenigen einsetzt, die in der Zauberergemeinschaft als minderwertig angesehen werden. Auch das lässt sich auf seine Kindheit zurückführen, in der die Dursleys ihm das Mitgefühl entzogen und aufgrund seiner magischen Fähigkeiten diskriminiert haben. Es ist also durchaus bemerkenswert, dass Harry so fühlen kann und dieses Mitgefühl geht sogar so weit, dass er trotz allen Hasses, Leute verschont oder ihnen verzeihen kann, selbst wenn andere dies nicht verstehen können. Harry mag einige negative Charakteristiken aufweisen, aber er ist im Grundsatz kein grausamer Mensch und will niemanden etwas Böses. So leitet er auch von sich aus selten einen Kampf ein, sondern benutzt seine Magie zur Selbstverteidigung. Er strebt nie nach Macht, weshalb er auch mit seiner Berühmtheit einige Probleme hat, denn er würde sich mit einem einfachen und normalen Leben schon zufrieden geben. Wenn es die Situation jedoch erfordert, kann sich Harry entsprechend engagieren und zeigt dabei nicht unerhebliche Führungsqualitäten. Dennoch hat Harry kein Interesse an Macht. Trotz dessen, dass Harry meist freundlich ist, kann er äußerst einschüchternd und teils auch beängstigend wirken, wenn er an einen Punkt extremer Wut oder Zorn getrieben wird, sodass selbst seine Freunde misstrauisch und vorsichtig sind, wenn er schlechte Laune hat oder streitlustig ist. Harry ist nicht so sarkastisch oder humorvoll wie Ron, legt aber oft eine Art trockenen Witz an den Tag mit entsprechenden nüchternen Kommentaren. Dieser Humor wird sogar teils sehr bissig, wenn er sich an Leute richtet, die Harry nicht leiden kann. Mit seinem scharfen Witz kennt Harry jedoch nur selten Zurückhaltung, selbst gegenüber Personen, bei denen er es besser wissen sollte, handelt er sich dann schon mal gerne Ärger für seine Frechheit ein.
Blutstatus: Halbblut Familie: Seine Eltern waren James und Lily (geb. Evans) Potter, die beide von Voldemort am 31.10.1981 getötet wurden. Danach wurde Harry zu seinen Verwandten gebracht, den Dursleys. Bestehend aus seiner Tante Petunia, der Schwester seiner Mutter, Onkel Vernon und seinem Cousin Dudley. Die Dursleys können Harry nicht wirklich ausstehen und auch Harry empfindet nicht sonderlich viel Zuneigung für seine Verwandten. Harry hat noch einen Patenonkel und zwar Sirius Black, der einst beste Freund seiner Eltern. Die Familie Weasleys sind für Harry inzwischen zu einer Art Familie geworden und Harry ist sehr gerne bei diesen.
Haustier: Er hat eine Schneeeule, die ihm Hagrid zu seinem 11. Geburtstag geschenkt hatte. Ihren Namen Hedwig hat Harry aus seinem Buch für Geschichte der Zauberei. Hobbies: Harrys größtes Hobby ist Quidditch, worin er auch wahnsinnig talentiert ist und seit seinem 1. Jahr an Hogwarts als Sucher in seiner Hausmannschaft spielt. Mit seinen Freunden spielt er gerne Zauberschach. Ansonsten ist Harrys Schulleben hauptsächlich dadurch geprägt, ständig in Schwierigkeiten geraten, wenn auch eher unbeabsichtigt. Berufswunsch: Auror
Zauberstab: Stechpalmenholz, Phönixfeder von Fawkes, 11 Zoll, federnd Patronus: Hirsch, wie sein Vater (seit dem 3. Jahr) Irrwicht: Dementor (Wie Remus Lupin einst zu ihm sagte, wäre das, wovor Harry am meisten Angst hatte, die Angst selbst.)
Lieblingsfach: Verteidigung gegen die Dunklen Künste Hassfach: Wahrsagen, bei Professor Trewlaney Zaubertränke bei Professor Snape, also eigentlich eher Snape als Zaubertränke Wahlfächer: Wahrsagen Pflege Magischer Geschöpfe
Freunde: Ron Weasley Hermine Granger Harrys Schlafsaalkameraden Quidditch Hausmannschaft die Weasley Familie Sirius Black Remus Lupin
Feinde: Voldemort Peter Pettigrew Professor Snape Draco Malfoy (und seine Freunde) Eigentlich alles, was mit Slytherin zu tun hat
wichtige Ereignisse der Vergangenheit: Nun, wir kennen doch alle die Geschichten von Harry Potter...
*Harry ist sichtlich überfordert von dem ganzen Andrang* Äh, also... Ja... *fragender Seitenblick zu Ron und Hermine* Schön, dass so viele dabei sind, um sich gegen Umbridges Unterrichtskonzept aufzulehnen. Dann seid ihr wohl dabei!
Aufgenommen in die DA werden: - Ann Taylor - Cleo Canavan - Jacob Devaney - Will Devaney - Zac Foster
Harry Potter hat einen neuen Beitrag "Labyrinth" geschrieben. 21.11.2023
Mit einer für so einen alten und dünnen Mann erstaunlichen Kraft hob mich Dumbledore mit Leichtigkeit vom Boden auf und stellte mich auf die Füße. Ich wankte, ich spürte wieder mein verletztes Bein, welches mein Gewicht erneut wieder nicht tragen wollte. In meinem Kopf hämmerte es, während ich mich nach wie vor zu erinnern versuchte, was ich Dumbledore noch Wichtiges sagen wollte. Die Worte von Fudge bekam ich nur halb mit, Leute rempelten mich an und bedrängten mich mit Fragen, die ich nicht beantworten konnte oder wollte. Dann spürte ich, wie mich jemand stützte, aber ich wusste nicht, wer es war. Derjenige zog mich mit, trug mich halb, ich stolperte mit. Zwischen den Schreien und hysterischen Schluchzern hörte ich jedoch klar Dumbledore. "Nein, Dumbledore hat gesagt, ich soll bleiben", nuschelte ich demjenigen zu, der mich mit sich zog, aber ich hatte keine Kraft, um mich wirklich dagegen wehren zu können. Mein Narbe pochte wie verrückt und zum wiederholten Male fühlte ich mich, als ob ich mich übergeben müsste. Die Szenerie vor meinen Augen flackerte und wurde immer mehr trüber, während die Gestalt, die viel größer als ich war, mich durch die verängstigte Menge zog, von der ich alsbald nur noch das schwere Atmen hörte.
(Harry -> Büro von Professor Moody)
Harry Potter hat einen neuen Beitrag "Labyrinth" geschrieben. 17.11.2023
Ich erkannte nun noch das Gesicht von Fudge, aber das war egal... Der Lärm um mich herum nahm zu, ich hörte, wie die Leute schrien und kreischten, dass Cedric tot war... Ja, er war tot und es war meine Schuld... Doch über meine Schuld konnte ich mir später noch genug Gedanken machen, es gab immer noch wichtige Dinge, von denen Dumbledore wissen musste. Da war doch noch etwas gewesen, etwas ganz, ganz wichtiges. Aber bevor ich mich genug daran erinnern konnte, spürte ich, wie jemand versuchte, meinen Griff um Cedrics Arm zu lösen, aber ich ließ nicht los. Es war lächerlich, aber ich wollte nicht loslassen. Ich musste doch erklären, was passiert war und worum mich Cedric gebeten hatte. Das war wichtig... Ich sah Dumbledores Gesicht wieder, es wirkte jedoch so, als ob ich ihn bloß wie durch einen Dunstschleier sehen würde. "Er wollte, dass ich ihn zurückbringe. Er hat mich gebeten, ihn zu seinen Eltern zurückzubringen...", murmelte ich vor mich hin, sie mussten doch verstehen...
Harry Potter hat einen neuen Beitrag "Labyrinth" geschrieben. 17.11.2023
Mit einem Mal schien ein ohrenbetäubender Lärm um mich herum zu sein, doch ich konnte nicht sagen, ob es Jubel war, warum auch immer jemand jubeln sollte, oder etwas anderes, weil sie langsam erkannten, was geschehen war... Ich blieb, wo ich war, wollte oder eher konnte mich nicht bewegen. Ich fühlte mich wie in einem Albtraum, obwohl ich doch so genau wusste, dass alles real war... Plötzlich wurde ich grob gepackt und auf den Rücken gedreht. Ich hörte eine Stimme, eine Stimme, die mir sehr bekannt vorkam und schaffte es, meine Augen zu öffnen. Ich blickte in das Gesicht von Dumbledore, als Hintergrundkulisse den sternenübersäten Nachthimmel. Ich sah noch viel mehr Menschen oder besser gesagt nur ihre Umrisse, die sich offenbar alle über mich und Cedric gebeugt hatten. Ich hatte nun die Möglichkeit, meine Umgebung weiter zu erfassen und bemerkte, dass ich offenbar am Rande des Irrgartens gelandet war. Über mir sah ich die Tribünen, auf die sich die Menge bewegte, aber ich konnte kein genaues Gesicht ausmachen und natürlich waren da noch die leuchtenden Sterne am Himmel, die die Nacht so ruhig erscheinen ließen, als ob nichts Schreckliches geschehen wäre... Dabei war der Gegenteil der Fall. Ich war jedoch endlich zurück und ließ endlich den Pokal los, doch Cedric wollte ich nicht los lassen. Da ich nun aber eine Hand frei hatte, tastete ich ein wenig verwirrt in der Luft umher, bis ich Dumbledores Handgelenk zu fassen bekam. Es war ein Glück, dass Dumbledore hier war, denn es gab so vieles, was ich ihm sagen musste. Dumbledore musste davon erfahren, dann wusste ich, würde er alles schon regeln... "Er ist zurück. Er ist zurück. Voldemort", flüsterte ich, das Sprechen strengte mich an, aber ich musste es Dumbledore unbedingt sagen!
Harry Potter hat einen neuen Beitrag "Labyrinth" geschrieben. 17.11.2023
Meine eine Hand klebte am Henkel des Pokals, die andere war nach wie vor um Cedrics Arm geklammert, während ich durch einen Wirbel aus Farben flog, bis ich bäuchlings auf festem Untergrund aufschlug. Mein Gesicht drückte sich in Gras und dessen Geruch stieg mir in die Nase, aber ich blieb reglos liegen, wo und wie ich war, die Augen geschlossen. Dabei ließ ich weder den Pokal noch Cedric los, klammerte mich sogar noch fest daran. Ich fürchtete, ich würde in Dunkelheit versinken, würde ich sie loslassen, sie hielten mich bei Bewusstsein, während mich Schock und Erschöpfung am Boden hielten. Mir tat alles weh und mir war schwindelig, mein Kopf schwirrte vor allerhand Dingen, ich konnte mich kaum konzentrieren. Meine Narbe pochte dumpf auf meiner Stirn, so oft wie heute, hatte sie noch nie gebrannt. Sie erinnerte mich zu lebhaft daran, was heute geschehen war, dass das alles kein schlechter Traum war. Der kalte Henkel des Trimagischen Pokals und Cedrics lebloser Körper waren die Beweise dafür. Ich konnte mich aber nicht regen, blieb also liegen und atmete den Geruch des Grases ein, während ich wartete, dass irgendetwas passierte oder jemand etwas unternahm...
Ich war nur wenige Meter gelaufen, da spürte ich schon, wie mir die Flüche hinterherjagten. Ich wich diesen und den Gräbern aus, stürzte auf Cedric zu und hörte hinter mir Voldemort schreien. Als ich nur noch drei Meter von Cedric entfernt war, musste ich hinter einem Marmorengel in Deckung gehen, um nicht von einem der roten Blitze getroffen zu werden, die auf mich zuschossen. Dafür musste einer der Flügel des Engels dran glauben, als dieser getroffen von einem der Flüche absplitterte. Ich hechtete wieder hinter dem Engel hervor, den Zauberstab fest gepackt und fuchtelte mit meinem Zauberstab über meine Schulter. "Impedimenta!" Ich hatte keine Zeit, um mich umzudrehen und zu überprüfen, ob einen getroffen hatte, aber der erstickte Aufschrei in meinem Rücken, ließ mich das vermuten. Ich sprang über den Trimagischen Pokal, um Cedric zu erreichen und zog meinen Kopf ein, als ich es hinter mir erneut knallen hörte und Momente später Zauber über meinen Kopf hinwegflogen. Ich ließ mich fallen und griff nach Cedrics Arm, packte diesen. Ich hörte Voldemort näher kommen. Der Pokal war zu weit weg, als dass ich ihn erreichen könnte und Cedric war zu schwer, um ihn mitzuziehen...! Geistesgegenwärtig hob ich meinen Zauberstab, richtete ihn auf den Pokal und rief: "Accio Pokal!" Der Pokal flog durch die Luft, auf mich zu und ich packte ihn am Henkel. Ich spürte das Reißen hinter meinem Nabel und wusste, dass der Portschlüssel seine Arbeit tat... Cedrics Handgelenk hatte ich immer noch fest im Griff, ließ mich wissen, dass er da war... Wir kehrten zurück...
Ich wusste nicht, was geschehen war, als diese Lichtperlen Voldemorts Zauberstab erreicht hatten, aber sie lösten eine Reihe von Schmerzensschreien aus, die offenbar aus dem Zauberstab kamen und es erschien auch die Hand Wurmschwanz', in Rauchgestalt. Was mich allerdings vor Schreck meinen Zauberstab hätte fast fallen gelassen, war das, was danach erschien. Oder besser gesagt wer. Stück für Stück erblühte ein Mensch aus Voldemorts Zauberstab. Cedric! Ich hatte meinen Zauberstab instinktiv fester umklammert, um die Bindung weiterhin zu halten und sah auf die Gestalt Cedrics. War er ein Geist? Er wirkte nicht wie ein Geist, sondern fast greifbar... Dann sprach er und seine Stimme hallte von fern her, obwohl er doch nur wenige Meter weg war. "Halte aus, Harry." Das wusste ich. Etwas anderes blieb mir nicht übrig und es erschien falsch, wenn ich den Lichtfaden zerreißen würde. Als ich zu Voldemort sah, erkannte ich, dass er genauso wenig Ahnung hatte wie ich, über das, was hier passierte. Erneut drangen Schmerzensschreie aus Voldemorts Zauberstab hervor, ehe sich eine weitere Gestalt daraus löste. Ein alter Mann, den ich einmal im Traum gesehen hatte. "Er ist also ein echter Zauberer? Hat mich getötet, der hier... Kämpfe gegen ihn, Junge", sprach der Mann mit Blick auf Voldemort, als sich auch schon die nächste Schattengestalt aus Voldemorts Zauberstab erhob. Ich sah auf die sich aufrichtende Gestalt einer Frau, während meine Arme vor der Anstrengung zitterten, meinen bebenden Zauberstab ruhig zu halten. Ich kannte die Frau nicht, aber irgendwie wusste ich, dass es sich hierbei um Bertha Jorkins handelte. Allmählich verstand ich, oder ich glaubte es zu verstehen, was hier passierte. "Lass jetzt bloß nicht los! Er darf dich nicht kriegen, Harry - lass nicht los!", schrie Bertha mit weit entfernt hallender Stimme und begann mit dem alten Mann und Cedric am Rande des Käfigs entlang zu gehen. Sie flüsterten mir ermutigende Worte zu und zischten Voldemort Worte entgegen, die ich nicht verstand. Eine neue Gestalt erblühte aus Voldemorts Zauberstab und ich wusste, wer es sein würde, bevor sie hier war. Als ob ich mit ihrem Erscheinen gerechnet hatte, seitdem Cedric erschienen war. Meine Arme zitterten inzwischen unbändig, als sich meine Mutter erhob. "Dein Vater kommt... Er will dich sehen... Es wird gut gehen... Halte durch..." Meine Mutter zu sehen und zu hören, gab mir beinahe noch mehr Hoffnung als der Gesang des Phönix. Ich fragte nicht, wie es gut gehen sollte, ich glaubte ihr einfach. Wollte glauben, dass es einen Ausweg gab. Und tatsächlich dauerte es nicht lange, bis auch mein Vater erschienen war oder dessen schattenhafte Gestalt. Der Anblick meiner Eltern erfüllte mich mit einer merkwürdigen Zuversicht und auch wenn ich nie gedacht hätte, sie unter solchen Bedingungen zu sehen, beruhigte es mich. "Wenn die Verbindung bricht, werden wir nur noch wenige Augenblicke bleiben können", flüsterte mein Vater mir zu, sodass niemand ihn bis auf mich hören konnte. "Doch wir werden dir Zeit verschaffen... Du musst den Portschlüssel erreichen, er wird dich nach Hogwarts zurückbringen... Hast du mich verstanden, Harry?""Ja", keuchte ich, das Gesicht vor Anstrengung verzerrt, während ich mich abmühte, meinen Zauberstab weiterhin in der Hand zu halten, der drohte, meinen Fingern zu entgleiten. Ich wollte eigentlich nicht, dass meine Eltern verschwanden, aber ich wusste doch auch, dass sie nicht echt waren. Es hätte also keinen Sinn, die Verbindung zu halten. Und wenn ich so die Chance hatte, von hier wegzukommen, durfte ich nicht zögern. "Harry...", flüsterte nun die Gestalt Cedrics, die wieder nähergekommen war. "Bitte nimm meinen toten Körper mit zurück. Bring meine Leiche zurück zu meinen Eltern...""Das werde ich", versprach ich ihm. Gerne hätte ich ihm noch mehr gesagt, wie leid es mir tat. Es war meine Schuld, dass er sterben hatte müssen... Aber dazu war nicht die Zeit. Dann sprach wieder mein Vater zu mir. "Tu es jetzt... Mach dich bereit... Tu es jetzt...""JETZT!", schrie ich und riss mit allerletzter Kraft den Zauberstab in die Höhe, womit der goldene Lichtfaden riss, sich der Lichtkäfig auflöste und der Gesang des Phönix erstarb. Viel länger hätte ich es eh nicht mehr halten können... Die schattenhaften Gestalten Voldemorts Opfer verschwanden allerdings nicht, sondern gingen im Kreis auf Voldemort zu und schirmten mich vor seinem Blick ab. Und ich rannte, wie ich noch nie in meinem Leben gerannt war. Schneller als noch vor dem Kröter, vor welchem ich vor wenigen Stunden geflohen war. Ich stieß den ein oder anderen Todesser um, als ich durch ihre Reihen sprintete und lief im Zickzack zwischen den Gräbern hindurch. Den Schmerz in meinem Bein ignorierte, ich konzentrierte mich ganz auf das, was ich jetzt tun musste...
Plötzlich geschah etwas, worauf mich nichts hätte vorbereiten können. Die Zauberstäbe von Voldemort und mir blieben weiterhin durch diesen Lichtfaden verbunden, als wir - ich konnte es mir wirklich nicht erklären, wie - zu schweben anfingen, weg von dem Grab von Voldemorts Vater, weg von den Todessern und hinüber zu einem Teil des Friedhofs, an dem sich keine Gräber befanden. Und dann entstanden neue Lichtfäden, die sich wie ein Netz über uns wölbten, sich kreuz und quer zu einem Käfig schlossen und die Todesser fernhielt. Voldemort schrie seinen Todessern Befehle entgegen und bemühte sich, den Faden zu zerreißen. Instinktiv packte ich meinen Zauberstab fester und umklammerte ihn nun mit meinen beiden Händen, damit der Faden unversehrt blieb. Und es funktionierte. Auf einmal ertönte ein überirdisch schöner Klang und obwohl ich ihn erst einmal in meinem Leben gehört hatte, wusste ich sofort, dass es der Gesang des Phönix war. Das war die reinste Hoffnung, das Schönste und das Willkommenste, das ich je gehört hatte. Er erfüllte mich mit unerwarteter Zuversicht und es fühlte sich so an, als ob er in mir wäre. Das war der Klang, den ich mit Dumbledore verband und es war so, als ob ein alter Freund mir ins Ohr sprechen würde. "Löse die Verbindung nicht." Ich wusste nicht, woher diese Stimme plötzlich kam oder ob ich der einzige war, der sie hören konnte, aber es war auch egal, denn ich wusste, dass die Stimme Recht hatte. Ich weiß, ich darf es nicht geschehen lassen, antwortete ich und versuchte krampfhaft die Bindung zu halten, aber kaum, dass ich das gedacht hatte, passierte etwas Neues. Lichtperlen entstanden dort, wo sich unsere Zauber getroffen hatten und ich spürte, wie mein Zauberstab stärker als zuvor zitterte, als die Lichtperlen langsam und stetig auf mich zuglitten. Voldemorts Kontrolle war stärker als meine und ich befürchtete, wenn diese Perlen die Spitze meines Zauberstabs berührten, würde er diese Berührung nicht überstehen. Mein Zauberstab wurde immer heißer und bebte immer heftiger, je näher die Lichtperlen kamen. Es fühlte sich an, als ob er jeden Moment zwischen meinen Fingern zerbersten würde. Ich konzentrierte mich nun mit jeder Faser meines Gehirns darauf, die Perlen zurückzudrängen, in Richtung Voldemort. Meine Ohren waren erfüllt vom Gesang des Phönix und ich konnte an nichts anderes denken, als daran, dass die Lichtperlen zu Voldemort gleiten würden. Und tatsächlich blieben sie stehen, ehe sie langsam in die andere Richtung glitten, sich immer weiter Voldemorts Zauberstab näherten und dessen Spitze fast berührten. Komm schon!, dachte ich und konzentrierte mich weiter darauf, die Lichtperlen zurückzuzwingen und hinein in Voldemorts Zauberstab.
Ich hörte, wie Voldemorts Stimme näher kam und ich wusste, dass das Ende gekommen ist. Alle Hoffnung war verloren, niemand konnte mir helfen. Ich war vollkommen auf mich allein gestellt. Ich wollte wirklich nicht sterben. Meine Gedanken rasten zu meinen Freunden. Zu Mrs Weasley und Bill, die extra gekommen waren, um mich bei der letzten Turnieraufgabe anzufeuern. Wie unwirklich es doch war, jetzt noch an das Turnier zu denken. Vor ein paar Stunden hatte ich noch davon geträumt, dieses doch tatsächlich zu gewinnen. Und dann mit Ron und Hermine zu feiern. Ich würde sie wohl nie wieder sehen. Genauso wenig wie Sirius. Ich wollte nicht sterben, aber weit jenseits von Angst und Vernunft, war ich mir plötzlich in einem sicher. Ich wollte hier nicht sterben wie Kind, das Verstecken spielte; ich wollte nicht kniend zu Voldemorts Füßen sterben. Ich würde aufrecht sterben wie mein Vater und versuchen mich zu verteidigen, selbst wenn es aussichtslos war. Bevor Voldemort um den Grabstein herumsehen konnte, war ich aufgestanden, den Zauberstab fest gepackt und vor mich hebend, warf ich mich vor den Grabstein und Voldemort entgegen. Im selben Moment, als Voldemort seinen Fluch schrie, rief ich: "Expelliarmus!" Ein roter Lichtblitz knallte aus meinem Zauberstab hervor und traf auf den grünen von Voldemort. Auf einmal begann mein Zauberstab zu vibrieren und ich konnte ihn nicht mehr loslassen, selbst wenn ich gewollt hätte. Ein dünner Lichtstrahl verband die Zauberstäbe von Voldemort und mir, der weder rot noch grün, sondern hell und sattgolden war, dem ich mit großen Augen folgte.
Dieses Mal erwartete ich den Angriff und war entsprechend bereit. Reflexartig, wie ich es mir beim Quidditch antrainiert hatte, warf ich mich seitlich zu Boden und rollte mich hinter den Grabstein von Voldemorts Vater. Wie sehr das mein Bein anstrengte, ignorierte ich. Dieser Schmerz war nichts gegen das, was ich durch den Cruciatus-Fluch erfahren hatte. Der Fluch von Voldemort krachte gegen den Grabstein, aber ich bewegte mich nicht von der Stelle. Mein Atem ging schnell, während ich fest den Zauberstab umklammert hielt. Fieberhaft überlegend, was ich tun sollte, kauerte ich mich hinter dem Grabstein zusammen.
Als ich mich weigerte, Voldemorts Befehl nachzukommen, hob er schlicht seinen Zauberstab und ich spürte, wie sich mein Rückgrat gegen meinen Willen krümmte, als würde mich eine unsichtbare Hand gnadenlos zu Boden drücken. Ich konnte mich dagegen nicht wehren, aber versuchte zumindest meinen Blick stur auf Voldemort zu halten, auch wenn ich alles geben würde, um dieses Gesicht nicht vor mir sehen zu müssen. Dann ließ der Druck auf meinem Rücken wieder nach und als Voldemort meinen Vater erwähnte, versteifte ich mich ein wenig. Die Erwähnung meines Vaters hatte mich kalt erwischt und das sollte mir zum Nachteil werden, als Voldemort erneut seinen Zauberstab auf mich richtete und bevor ich etwas tun konnte, hatte mich der Cruciatus-Fluch schon zu Boden geworfen. Ein weiteres Mal wurde ich von Wellen unerträglichen Schmerzes durchgeschüttelt, die so stark, so allumfassend waren, dass ich vergaß, wo ich war... Es fühlte sich an, als ob weißglühende Messer jeden Zentimeter meiner Haut durchbohrten, mein Kopf, so war ich mir sicher, würde vor Schmerz gleich platzen und ich schrie lauter, als ich je in meinem Leben geschrien hatte. Ich konnte nicht mal in Gedanken darum beten, dass doch endlich jemand aus der Umgebung etwas hören und jemanden rufen würde... Selbst wenn, ich wusste, dass es nicht passieren würde. Als ich schon wieder hoffte, einfach ohnmächtig zu werden, hörte es auf. Ich atmete schwer, drehte mich zur Seite und rappelte mich unbeholfen auf. Es schüttelte mich so sehr wie Wurmschwanz, nachdem er sich seine Hand abgeschnitten hatte, und da mich mein verletztes Bein auch kaum tragen konnte, stolperte ich und das direkt in die Masse der Todesser. Achtlos stießen sie mich weg und zurück zu Voldemort. Mit dem Gefühl von Angst, was als Nächstes kommen würde, sah ich wieder zu ihm und tat mein Bestes, nicht einzuknicken. Auf Voldemorts Frage antwortete ich nicht, sondern blieb stumm und stur. Ich würde sterben wie Cedric, das sagten mir diese erbarmungslosen roten Augen. Ich würde sterben und es gab nichts, was ich dagegen tun konnte... Doch ich würde nicht mitspielen. Ich würde Voldemort nicht gehorchen. Ich würde nicht um mein Leben betteln... Ich hörte Voldemorts Geflüster und zum wiederholten Mal in meinem Leben hatte ich das Gefühl, als würden alle meine Gedanken aus meinem Kopf gefegt werden. Es war eine reine Wohltat, nicht denken zu müssen. Ich fühlte mich, als ob ich schwebte, als ob ich träumte. All die Panik und Angst, die mich eben noch erfüllt hatten, schienen wie weggeblasen und es war so, als ob es nichts gäbe, worüber ich mir Sorgen machen müsste. Dann hörte ich eine Stimme in meinem Kopf, die mir befahl, "Nein" zu sagen. Das leichte Gefühl, was mich bisher umgeben hatte, verschwand etwas und eine stärkere Stimme in meinem Kopf begann, sich gegen die andere Stimme zu wehren. Ich will nicht... Ich werde nicht antworten... ... Ich will nicht, ich werde es nicht sagen... Die stärkere Stimme wehrte sich immer mehr und mehr und ich wollte ihr zustimmen. Ich wollte nicht antworten. "DAS WERDE ICH NICHT!", platzte es schließlich aus mir heraus und als ob ich mit kaltem Wasser bespritzt worden wäre, kehrte ich aus diesem Traum zurück. Und damit auch die Schmerzen, die der Cruciatus-Fluch auf mir hinterlassen hatte sowie das Wissen, wo ich war und wem ich gegenüberstand. Obwohl mir alles wehtat und mein Herz in meiner Brust wie verrückt pochte, waren mein Kopf und mein Verstand klarer als bisher.
Die ehrliche Antwort darauf, ob man mir das Duellieren beigebracht hatte, wäre Nein gewesen. Vage erinnerte ich mich an meine Zeit vor zwei Jahren zurück, als ich für kurze Zeit den Duellierclub von Hogwarts besucht hatte... Lange hatte er sich unter Lockharts Führung sowieso nicht gehalten, aber den einzigen Zauberspruch, den ich damals dort gelernt hatte, war Expelliarmus. Und ob er mir hier etwas nützen würde? Selbst wenn ich es schaffte, Voldemort zu entwaffnen, ich wäre immer noch von lauter Todessern umringt und dreißigfach unterlegen. Ich hatte nie etwas gelernt, was mir in solch einer Lage helfen würde, nicht mal einer der Zauber, die ich in den letzten Wochen so hart geübt hatte... Mir würde genau das bevorstehen, wovor Moody gewarnt hatte. Der unabwehrbare Fluch Avada Kedavra. Und Voldemort hatte Recht. Dieses Mal war meine Mutter nicht da, um sich für mich zu opfern... Mein Blick begegnete den roten Augen, die in der Dunkelheit schimmerten, als ich mich weigerte, mich vor Voldemort zu verneigen. Wenn das mein Ende hier sein mochte, dann würde ich Voldemort zumindest nicht die Genugtuung verschaffen, zu seinem Spielball zu werden.
Schließlich war es vorbei, aber der Schmerz war nicht abgeklungen. Matt hing ich in den Seilen und in einem kurzen Moment von Orientierungslosigkeit fragte ich mich, wo ich überhaupt war. Das wurde mir schnell wieder bewusst, als ich aufsah und wie durch eine Art Nebel in diese furchterregenden roten Augen sah. Das Gelächter der Todesser um mich herum, hatte ich kaum wahrgenommen. Ich stand vollkommen neben mir, ich wollte nicht hier sein, hatte aber auch keine Idee, wie ich es schaffen sollte, mich aus dieser Lage zu befreien. Als mein Kopf nur ganz langsam wieder klarer wurde, bemerkte ich Wurmschwanz, der auf mich zukam und sich dann wohl daran machte, meine Fesseln zu lösen. Ich suchte meine Kräfte zusammen und bemühte mich, wieder auf die Beine zu kommen, bevor die Fesseln fielen, damit ich den Todessern und Voldemort nicht noch mehr Gelegenheit gab, um sich über mich lustig machen zu können. Mit einem Hieb seiner neuen silbernen Hand schnitt Wurmschwanz die Fesseln entzwei und nahm den Knebel aus dem Mund. Als ich wieder stand, kam mir für einen Moment der Gedanke, ob ich nicht einfach wegrennen könnte, aber als ich merkte, wie sehr mein verletztes Bein unter der Last meines eigenen Gewichts zitterte, wusste ich, dass es vergeblich sein würde. Die Todesser schlossen ihren Kreis um Voldemort und mich nun enger, schlossen die Lücken, die sie zuvor noch freigelassen hatten und senkten die Chancen auf eine Flucht für mich damit noch mehr. Wurmschwanz hatte indes meinen Zauberstab geholt, der bei Cedrics Leiche gelegen hatte und drückte ihn mir, ohne mich anzusehen, in die Hand. Mehr als einen verachtenden Blick hätte ich sowieso nicht für ihn übrig gehabt. Ich konnte allerdings nicht behaupten, dass ich mich mit meinem Zauberstab nun sicherer fühlte, er würde vermutlich nur das Unausweichliche vor sich herschieben.
So schnell wie der Schmerz gekommen war, so schnell ging er auch wieder, als Voldemort seinen Finger wieder wegnahm. Es pochte jedoch noch eine ganze Weile in meinem Kopf, sodass ich das, was Voldemort erzählte, kaum wahrnahm. Den Anfang bekam ich gar nicht mit, ich horchte erst ein wenig auf, als es darum ging, wie er mich in die Finger bekommen wollte. Nur am Rande wurde mir bewusst, dass alle Recht hatten, dass ich nur in dieses Turnier geschleust wurde, um mich töten zu können. Eigentlich hatte ich das ja bereits von Anfang gewusst, bereits als ich diesen Traum im Sommer von Voldemort und Wurmschwanz hatte. Aber Trost war das nicht gerade... Dann aber plötzlich richtete Voldemort seinen Zauberstab auf mich und es fühlte sich so an, als all meine Knochen in Flammen stehen würden. Diese Schmerzen übertrafen alle, die ich bisher erlitten hatte. So fühlte es sich also, wenn man dem Cruciatus-Fluch ausgesetzt war. Das hatte der Todesser von vorhin erlebt... Das hatte Cedric gefühlt... Das hatten Nevilles Eltern so lange ertragen müssen, bis sie ihren Verstand verloren hatten... Ich hatte das Gefühl, als würde mein Kopf entlang meiner Narbe aufplatzen, es war ein viel schlimmerer Schmerz als der von eben. Mein Körper zuckte unkontrolliert und die Seile schnitten qualvoll in meine Haut, da ich mich kaum bewegen konnte. Ich wollte, dass es aufhörte... Ohnmächtig werden... Sterben...
Ich fühlte mich bloß gestellt und den ganzen Todessern ausgesetzt, so wehrlos wie ich im Moment gerade war. Mein Blick heftete sich auf Voldemort, der nun auf mich zukam, was das Unbehagen in mir nicht gerade minderte und ich wollte meinen Kopf wegdrehen, als sich Voldemorts Hand meinem Gesicht näherte, allerdings hatte ich nicht sehr viel Raum dafür übrig. Stattdessen tat ich mein Bestes, um nicht in dieses schlangenartige Gesicht mit den roten Augen zu sehen, während mein Herz in meiner Brust raste. Voldemorts Worten hörte ich nur nebenbei zu, ohne sie richtig wahrzunehmen. Dann legte Voldemort seinen Finger an meine Wange und mein Kopf fühlte sich in diesem Moment so an, als ob er bersten wollte. Solche Schmerzen hatte ich seit Jahren nicht mehr gespürt und ich erinnerte mich an mein erstes Treffen mit Voldemort zurück, als er noch in Quirrels Körper steckte. Damals hat sich mein Kopf genauso angefühlt, als er mich berührt hatte, aber es hat Quirrel genauso geschadet; er hatte mich nicht berühren können, ohne sich selbst zu verletzen! Aber das war jetzt nicht mehr so. Ich konnte nur erstickte Laute von mir geben, da ich immer noch geknebelt war, aber dass ich Schmerzen hatte war unübersehbar.
Niemand der Todesser sagte ein Wort, während Voldemort selbst sprach. Ich vermochte nicht zu sagen, ob Voldemort wollte, dass sie ihm antworteten oder nicht, aber selbst ich spürte diese Anspannung, die in der Luft lag. Und die Angst. Es war wie Mr. Weasley und Bill bei der Quidditch-Weltmeisterschaft erzählt hatten. Dreizehn Jahre hatten die Todesser verleugnet, jemals auf Voldemorts Seite gestanden zu haben, um Askaban zu entkommenn. Aber jetzt war Voldemort wieder da und seine Anhänger mussten sich ihm stellen. Ich wollte nicht in ihrer Haut stecken, aber ich wollte auch gerade nicht in meiner Haut stecken. Auf einmal brach schreiend ein Todesser aus den Reihen hervor und bat Voldemort um Gnade. Dann erfüllten seine Schmerzensschreie die Luft, als Voldemort ihn folterte. Mein Blick wanderte zu den dunklen Häusern in der Umgebung. Bitte... Irgendjemand muss doch etwas hören, bitte... Ruft die Polizei... Oder irgendjemand anderen. Aber bitte tut etwas...!, schoss es mir durch den Kopf, auch wenn ich unterbewusst wusste, dass niemand kommen würde. Ich war ganz allein auf mich gestellt. Schließlich verstummten die Schreie wieder und Voldemort wandte sich an Wurmschwanz, den er bisher ignoriert hatte und der immer noch schluchzte und jammerte. Mit großen Augen beobachtete ich, wie Voldemort Wurmschwanz eine neue Hand schuf und sich diese nahtlos an seinen Armstumpf anfügte. Daraufhin setzte Voldemort seinen Rundgang fort, blieb bei den Lücken stehen und sagte etwas sowie bei einigen seiner Todessern, als ob er sie beurteilen würde. Es gab einige Namen, die ich kannte, mehr als mir lieb war, aber in diesem Moment konnte ich mich gar nicht damit beschäftigen. Selbst als es hieß, ein Todesser sei in Hogwarts hatte ich nicht genügend Zeit, mir weitere Gedanken darum zu machen, denn da machte Voldemort seine Todesser auf mich aufmerksam. Meine Situation war schon schlimm genug, da brauchte ich nicht noch ein gutes Dutzend Todesser, deren Blicke auf mir lagen und mich an meine ausweglose Lage erinnerten.
Als die Gestalten näher und vor allem in mein Blickfeld traten, erkannte ich, dass es sich um jene Zauberer handelte, die auch schon bei der Quidditch-Weltmeisterschaft aufgetreten waren: Todesser! Ich sah die Masken und Umhänge mit Kapuzen, die sie sich alle ins Gesicht gezogen hatten, weshalb ich nicht erkennen konnte, wer darunter steckte. Sie bildeten einen Kreis um uns herum und ich sah, dass sie noch einige Plätze freiließen, als ob sie darauf warten würden, dass noch weitere kamen. Aber Voldemort selbst erwartete offenbar niemanden mehr. Gefesselt und geknebelt wie ich war, blieb mir auch nichts anderes übrig, als zuzusehen und -hören. Hatte ich davor noch ansatzweise Hoffnungen gehabt, hier jemals lebend wieder rauszukommen, dann waren sie spätestens jetzt alle weg. Gegen ein gutes Dutzend Todesser, wenn nicht sogar mehr, würde ich nichts ausrichten können, und schon gar nicht, wenn Voldemort auch noch da war. Ich sah mich wieder nach Cedrics Leiche um, aber die Todesser versperrten mir nun die Sicht. Selbst den Trimagischen Pokal konnte ich nicht mehr ausmachen.
Ich hörte Wurmschwanz, bevor ich ihn sah. Als er in meinem Blick wieder auftauchte, schliff er etwas Schweres über den Boden und ich erkannte einen Kessel, in dem offenbar Wasser war. Ich hörte es Schwappen. Er machte ein Feuer und die Schlange, die sich bis eben noch in einem Kreis um mich wand, glitt in die Dunkelheit davon. Ich beobachtete Wurmschwanz' Treiben und dann war da wieder diese hohe und kalte Stimme. Wurmschwanz begann das Bündel aufzuwickeln und als ich sah, was in ihm verborgen war, stieß ich einen Schrei aus, der von dem Stoff in meinem Mund allerdings erstickt wurde. Es hatte große Ähnlichkeiten mit einem Baby, was die Größe betraf, aber es war so viel hässlicher als alles, was ich bisher gesehen hatte. Ich wollte es gar nicht weiter ansehen, aber als Wurmschwanz es zum Kessel trug, sah ich für einen Moment sein böses und flaches Gesicht, dann verschwand es mit einem Platschen im Kessel. Es war mir egal, was als Nächstes passierte, aber ich hoffte, es würde einfach ertrinken. Meine Narbe fing erneut an zu brennen und zu schmerzen. Mit Grauen beobachtete ich, was Wurmschwanz machte, während ich weiter betete, dass dieses Ding im Kessel doch bitte einfach ertrinken würde. Aus dem Grab unter meinen Füßen ließ Wurmschwanz etwas hervorsteigen, was im Kessel landete und dann zog er einen Dolch aus seinem Umhang. Ich bemerkte fast zu spät, was er vorhatte und ich schloss zwar rechtzeitig meine Augen, aber seinen Schrei hörte ich dennoch. Ich wollte meine Augen nicht wieder öffnen, wollte diese Szene des Schreckens nicht sehen und dann war Wurmschwanz vor mir. Ich spürte seinen Atem auf meinem Gesicht und als ich die Augen wieder öffnete, hatte Wurmschwanz den Dolch immer noch in der Hand. Er zitterte stark, aber schien sich zusammenzureißen. Unfähig, etwas zu tun, musste ich zusehen, wie Wurmschwanz den Dolch in meinen Arm bohrte. Ich stöhnte vor Schmerz auf, was aber erneut von dem Stoffstück verschluckt wurde. Er zerschnitt den Ärmel meines Umhangs und die Haut darunter. Das Blut fing er in einer Phiole auf, trug es hinüber zum Kessel und schüttete es hinein. Wurmschwanz brach keuchend zusammen und ich musste das Folgende mit an sehen, während sich in meinem Kopf ständig dieselben Gedanken wiederholten. Lass es ertrunken sein...! Lass es misslungen sein...! Bitte. Es ist fehlgeschlagen! Lass es tot sein, bitte...! Plötzlich waberte Dampf aus dem Kessel hervor, der alles vor mir verdeckte, sodass ich nichts mehr sehen konnte. Meine Gebete wurden jedoch nicht erhört und mit eisigem Grauen erfüllt, sah ich zu, wie ein skelettdürrer Mann dem Kessel entstieg. Er ließ sich von Wurmschwanz seinen Umhang geben und entsetzt starrte ich in das Gesicht, welches mich seit drei Jahren in meinen Alpträumen verfolgte. In das Gesicht von Lord Voldemort, er war wieder auferstanden. Ich konnte es einfach nicht glauben, aber da stand er und wirkte so lebendig wie noch nie zuvor. Ich konnte mich weder bewegen noch etwas sagen und musste zusehen, wie Voldemort etwas auf Wurmschwanz' linkem Arm freilegte, das Dunkle Mal, wie ich schließlich erkannte. Voldemort berührte es, was Wurmschwanz aufschreien ließ und ich hätte ebenso geschrien, wenn ich gekonnt hätte, denn als Voldemort das Brandmal berührte, durchfuhr mich ein erneuter Schmerz ausgehend von meiner Narbe. Dann schien mit Voldemort zu bemerken. Er fing an etwas zu erzählen, aber ich konnte dem nur wenig Aufmerksamkeit schenken. Ich wollte es auch gar nicht wissen, es interessierte mich nicht. Seine Erzählung wurde beendet durch das Rascheln und Rauschen vieler Umhänge, welche die Luft erfüllten und ich erkannte Zauberer, die zwischen den Gräbern apparierten.
Nur einen Augenblick später, nachdem der grüne Lichtblitz aufgeflammt war, fiel etwas Schweres neben mir zu Boden und mit Entsetzen blickte ich auf den toten Cedric hinab. Die Schmerzen in meiner Narbe, die bis eben noch so unerträglich gewesen waren, dass ich beinahe würgen musste und mir das Gefühl gaben, mein Kopf müsse platzen, hatten so plötzlich nachgelassen wie sie gekommen waren. Mein Blick lag immer noch auf Cedric, dessen offene aufgerissenen Augen auf einmal so leer und ausdruckslos wirkten wie die Fenster eines verlassenen Hauses und sein Mund war in leichter Überraschung geöffnet. Ich konnte - ich wollte es nicht glauben, was ich da sah und war immer noch fassungslos. Ich hatte jedoch nicht genug Zeit, um das eben Gesehene aufzunehmen, als ich mit Gewalt auf die Beine gezogen wurde und unbeholfen stolperte ich der Kapuzengestalt hinterher, denn mein verletztes Bein konnte mich immer noch nicht tragen. Aber darauf achtete der Unbekannte nicht und schmetterte mich gegen den marmornen Grabstein, sodass ich hart mit dem Rücken dagegenschlug. Mir entfuhr ein Schmerzenslaut, als ich dann schon mit Seilen gefesselt wurde. Ich stand immer noch unter Schock und mir tat alles weh, dennoch versuchte ich mit dem Griff zu entwinden, woraufhin mich der Vermummte schlug. Mit einer Hand, an der ein Finger fehlte! Jetzt wusste ich, wen ich vor mir hatte. Wurmschwanz! "Du!", keuchte ich ihn anklagend an, aber er ignorierte mich und überprüfte die Fesseln, die so fest saßen, dass ich mich nicht mehr rühren konnte. Danach zog Wurmschwanz ein Stück Stoff aus seinem Umhang und stopfte es mir in den Mund; ich konnte keinen Laut mehr machen. Dann eilte Wurmschwanz wieder davon ab, aber ich sah nicht wohin, denn aufgrund der Fesseln konnte ich nur gerade nach vorne sehen. Einige Meter vor mir sah ich Cedrics Leiche und dahinter sah ich den Trimagischen Pokal schimmern. Mein Zauberstab lag auf der Erde zu meinen Füßen. Dann fiel mein Blick auf das Umhangbündel, welches ich bisher für ein Baby gehalten hatte. Etwas regte sich darin, es schien gereizt und ungeduldig zu sein. Noch während ich es beobachtete, jagte erneut der brennende Schmerz durch meine Narbe und plötzlich wusste ich: Ich wollte nicht sehen, was in diesem Umhang war. Ich wollte nicht, dass sich der Umhang öffnete. Dann hörte ich es an meinen Füßen rascheln, was mich dazu veranlasste nach unten zu sehen, wo ich eine riesige Schlange durch das Gras gleiten sah, die einen Kreis um den Grabstein zog.