Prix strich sich ihren Rock glatt, bevor sie sich auf diese marode Holzbank setzte. Obwohl ihr Magen heftig knurrte, holte sie sich nur eine kleine Portion, man hatte schließlich nicht von irgendwo her eine gute Figur. Dass sich außer ihr so gut wie niemand in der großen Halle befand, war ihr nur Recht. Auf ein Gespräch mit einem zotteligen Straßenköter, womöglich weder in Slytherin noch ein Reinblut, hatte sie echt keine Lust. Mit einer hochgezogenen Augenbraue inspizierte sie kühl die große Halle, während sie ihre Suppe aß.

Prix beendete ihr Abendessen und verschwand stillschweigend, dafür mit gespitzten Lippen im Gemeinschaftsraum.

>> Gemeinschaftsraum der Slytherins

Alecto hatte Caleb nicht geantwortet, ihn aber kurz belustigt angesehen. In der großen Halle setzte sie sich an den Tisch und überschlug die Beine, Ehe sie sich yumsah und sich etwas zu Essen nahm. Natürlich wartete sie vorher auf Caleb. Dann fing sie auch schon an zu Essen und beobachtete eher unauffällig die Halle. Ab und zuüpfte sie zwar die Nase, aber mehr kam von Alecto dann nicht.

Alecto hatte mir zwar nichts mehr erwidert, aber ich brauchte auch nicht wirklich eine Antwort. Zumindest bei Alecto war dies in Ordnung. Ich folgte ihr an den Tisch der Slytherins und nahm neben Alecto an diesem Platz. Ich nahm mir ebenfalls etwas zu essen. Das musste man Hogwarts lassen, das Essen war immer hervorragend. Schweigend verspeiste ich mein Essen, denn mit Alecto war die Ruhe weitaus angenehmer als mit anderen. Mit ihr verspürte ich nicht das Bedürfnis, dauernd zu reden.

Alecto war froh darüber, dass Caleb nicht immer reden musste. Sie mochte es nicht die ganze Zeit über Unsinn zu reden. Sie genoss einfach das Essen. Erst als sie damit fertig war, wandte sie sich an Caleb. wieso hast du eigentlich mich gefragt fragte sie ihn aus dem Nichts heraus. Denn das ging ihr schon etwas durch den Kopf. Er hätte auch jemanden aus seinem Jahrgang fragen können! Wieso Alecto?

Mit meinem Rucksack kam ich am Tisch an. Dort setzte ich mich hin. Etwas entfernt von den andern. Nur um meine Ruhe zu haben. Vorsichtig füllte ich meinen Teller etwas. Ich nahm einen bissen von meinem Toastbrot. Es schmeckte wie immer und eigentlich hatte ich nach dieser Nacht kaum Hunger. Jedoch versuchte ich das Toast herunter zu bekommen.

Ich wurde fast zeitgleich mit Alecto fertig und legte mein Besteck gerade weg, als mir Alecto ihre Frage stellte. Einen Moment schwieg ich, denn tatsächlich hatte ich diese Frage nicht erwartet, doch ließ ich mir meine gelinde Verwunderung darüber nicht anmerken. Stattdessen überlegte ich noch kurz für die passenden Worte, wobei es nicht wirklich viel zu überlegen gab. "Natürlich hätte ich auch jemanden aus meinem Jahrgang fragen können, aber ich habe mich ganz bewusst dazu entschieden, dich zu fragen. Du bist stolz und würdevoll, Werte, die für jeden Reinblüter wichtig sind. Aber das waren längst nicht meine einzigen Gründe. Seit dem Essen bei uns zuhause, habe ich immer gerne deine Gesellschaft aufgesucht. Ich finde du hast einfach etwas Besonderes an dir, was sich bei anderen Mädchen nicht finden lässt. Außerdem ist dein Lächeln umwerfend", erklärte ich und lächelte sie am Ende leicht an.

Alecto legte ihre Hände übereinander gelegt auf ihren Schoß sah Caleb, während er sprach relativ interessiert an. Doch irgendwann wurde sie ein wenig Rot, am Ende nahm sie eine fast ungesunde Gesichtsfarbe an. Mit solchen Worten hatte sie nicht gerechnet und kam im ersten Moment nicht zurecht. Es brachte Al zum Lächeln, wenn auch nur leicht Verstehe meinte sie zwar mir Recht gefangener Stimme, aber für einige Sekunden sprach ihr Gesicht Bände...dann bekam sie sich aber wieder in den Griff...wobei die Röte nicht ganz verschwand.

Tale ließ sich an ihrem üblichen Platz auf die Bank fallen und lud sich ihren Teller mit proteinreicher Nahrung voll. Sie warf ein möglichst ungezwungenes Lächeln zu Beth. "Und, was hast du gestern noch so getrieben?", wollte sie in einem unverfänglichen Plauderton von ihr wissen, so, als wäre gestern überhaupt nichts geschehen, worüber sie vielleicht eher reden sollten. Aber darüber reden war das Letzte, was Tale wollte. Manche Dinge sollte man besser unausgesprochen lassen. Wie die Tatsache, dass es Tale störte, wenn Beth den Ball lieber mit ihrem noch unbekannten Tanzpartner verbringen wollte als mit ihr. Und das, obwohl Beth mit ihren Einwänden vollkommen Recht gehabt hatte. Das änderte nichts daran, dass Tale es hasste.

Ich setzte mich neben Tale hin und lud mir mein Frühstück auf den Teller. "Ach noch ein wenig mit Bloom geplaudert und wollte ein wenig hören was Benjamin so treibt, wegen den ganzen Gerüchten." fing ich an ihr zu erzählen und nahm mir ein bissen voll Rührei, was ich erstmal runterschluckte, bevor ich weiter sprach. "Die von Benjamin und dieser einen Hufflepuff." viel kannte ich davon nicht, aber wenn es wirklich so ernst sein sollte, dann wäre das ein großes Problem.

Tale runzelte bei Beths Worten die Stirn. "Benjamin hat etwas mit einer Hufflepuff?" Sie kümmerte sich nie um irgendwelche Gerüchte, deswegen hatte sie davon bisher nichts gehört. "Dann hoffen wir mal, dass zumindest ihr Blutstatus angemessen ist. Nicht so wie bei meiner Cousine, die was mit jemandem aus Hufflepuff angefangen hatte. Nicht, dass ihr ihn auch noch verstoßen müsst." Gut, ihre Cousine war überwiegend aus der Familie verstoßen worden, weil sie etwas mit einem Mädchen angefangen hatte, die noch dazu ein Halbblut gewesen war, und nicht, weil es jemand aus Hufflepuff gewesen war, doch der Hinweis darauf blieb Tale im Halse stecken, denn plötzlich tauchte eine Erinnerung von ihr und Beth im Vertrauensschülerbad auf. Wobei das ja etwas ganz anderes gewesen war!

Erfolgreich hatte ich das Toast herunter geschluckt. Mir gings immer noch nicht sonderlich. Als ich nach oben schaute, kamen auch schkn die Eulen angeflogen. Die Post kam. Meine Freude blieb nüchtern. Als ein Brief vor mir fallen gelassen wurde, schluckte ich. Es war kein Heiler, also hatte ich zum Glück nichts falsch gemacht. Vorsichtig öffnete ich den Brief.

"Soweit man hört, ja, aber Bloom hat nichts verraten." ob das für oder gegen sie spricht sollte sie wohl besser selbst wissen, denn ich war nicht sonderlich angetan von Familie die einen belügt. "Wäre besser für ihn!" stimmte ich etwas grimmig mit ein und aß dann erstmal weiter. Kurz darauf kamen die morgendlichen Eulen hereingeflogen und brachten die Post. Selbst für mich war etwas dabei. Was mich jetzt nicht stutzig stimmte, weil wieso sollten meine Eltern mir nicht schreiben. Ich öffnete den Brief und bei jeder Zeile mehr verzog sich mein Gesicht zu einer Art Missmut.

"Dann sollten wir Benjamin wohl besser im Auge behalten", meinte Tale, auch wenn sie so gar keine Lust darauf hatte. Sie aß, recht zufrieden mit der Situation, weiter, bis die Post kam. Ihre Eltern hatten ihr und ihrem Bruder Süßigkeiten geschickt, was sie recht zufrieden stimmte. So brauchte sie etwas, bis sie bemerkte, dass Beth ebenfalls einen Brief in der Hand hielt, und beim Lesen sehr missgelaunt aussah. "Was ist denn los? Schlechte Nachrichten?", fragte sie besorgt nach.

Ich machte mich so klein wie möglich. Nur um nicht aufzufallen. Warum jetzt? Warum ich?Das ist so gemein! Immer bestimmt Mum alles. dachte ich unruhig. Allerdings fühlte ich mich sehr unwohl. Ganz langsam stand ich auf und nahm meine Tasche. Im Begriff einfach für immer zu verschwinden.